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PRAXIS FÜR NATURHEILKUNDE ::: Doris Fontaine ::: Heilpraktikerin

Ausleitungsverfahren

Ausleitung. Blutegel. Schröpfen. Und was bitteschön ist denn Baunscheidt?

Wer sich bislang noch nicht viel mit traditioneller Medizin auseinandergesetzt hat, kratzt sich vermutlich erst einmal verwundert am Kopf. Seltsame Namen und mit negativem Image versehene Methoden lassen schnell Bilder einer mittelalterlichen Baderstube vor dem inneren Kopfkino erstehen. Sind Sie neben dem gepflegten Grusel ein wenig neugierig, was sich dahinter verbirgt?

Echt eklige Egel, oder...???Blutegel01

Der Gedanke an Blutegel löst bei vielen Menschen erst einmal einen Ekeleffekt aus. Verständlich.

Aber diese "Igitt"- Reaktion ist leider meist auf einer Reihe von Vorurteilen aufgebaut.

Entgegen der landläufigen Vorstellung sind Egel keine Ekeltierchen - optisch und auch sonst nicht. Sie haben bei näherer Betrachtung eine sehr schöne Rückenzeichnung und einen äußerst eleganten Schwimmstil.

Ihr Biss ist kaum schmerzhaft und ähnelt einem Brennessel - oder Insektenstich. Eigentlich ganz logisch, denn die Egel haben in freier Natur ein Interesse daran, nicht bemerkt zu werden.

 Blutegel sind ”Sensibelchen”, sie besiedeln nur reinste Gewässer und reagieren sehr empfindlich auf Störungen in ihrem Ökosystem.

Genau genommen beißen die Tiere auch nicht. Sie raspeln mit ihren sternförmigen Sägeleisten vorsichtig durch die Haut.
Zwischen diesen Leisten liegen Öffnungen, durch die der Egel im weiteren Verlauf verschiedene Stoffe abgibt. Sie sind sozusagen lebendige Apotheken (und werden tatsächlich als Arzneimittel geführt).

Was macht denn der Egel nun konkret?

Er gibt und nimmt...   Es geht hier weniger um einen Mini- Aderlass (tatsächlich ist der Blutverlust mit ca. 40 ml relativ gering), interessant ist eher der Mix an Stoffen, die der Blutegel absondert.

Hirudin hemmt die Blutgerinnung. Calin ist für die Nachblutung verantwortlich. Histaminähnliche Substanzen wirken gefäßerweiternd. Bei einigen der weiteren Wirkstoffe werden entzündungshemmende Eigenschaften angenommen, was bei bestimmten Erkrankungen des Bewegungsapparats erforscht wird. Laut Beipackzettel gibt hierzu Studien.

Sie sehen: der Blutegel hat also eigentlich nur eine schlechte Publicity. Dabei wird er schon seit Jahrtausenden zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Früheste Darstellungen stammen aus der ayurvedischen Medizin Indiens.
Auch im antiken Griechenland wurde der Blutegel geschätzt. So entstammt der Name "Egel" dem griechischen "echis", was soviel bedeutet wie "kleine Schlange". Manche behaupten sogar, dass auf dem Äskulapstab, dem Symbol der ärztlichen Kunst, keine Schlange, sondern in Wirklichkeit ein Egel abgebildet sei.

Wie läuft eine Behandlung ab?

Die Behandlung findet in der Praxis statt und dauert ca. 1-2 Stunden. Zur Therapie werden Zuchtegel verwendet, die unter kontrollierten Bedingungen aufwachsen und auch nur einmal angesetzt werden.

Die Tiere werden an die entsprechenden Hautstellen angelegt. Wenn sie “angedockt” haben, bleiben die Egel an der Stelle haften und geben zunächst einige der oben erwähnten Stoffe ab, bevor sie dann mit ihrer Mahlzeit von ca. 10 ml beginnen. Diese Saugphase dauert im Schnitt etwa eine Stunde.

Ist der Egel fertig, lässt er von selbst los.  Manche von ihnen sind allerdings kleine Genießer und lassen sich schon einmal länger Zeit, andere sind etwas forscher und schon nach zwanzig Minuten fertig. Der Zeitaufwand lässt sich also nicht immer gut kalkulieren.

An der Bissstelle sickern nun für einige Zeit Blut und Lymphflüssigkeit nach, die durch einen Verband aufgesogen werden. Hat die Blutung nachgelassen, erfolgt ein Verbandwechsel.

Fazit: Blutegel sind lebende Apotheken, deren Einsatz nicht durch den Blutverlust allein begründet wird, sondern vielmehr durch die von ihnen abgegebenen Stoffe gekennzeichnet ist.

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Freiwillig schröpfen lassen?

Der Begriff ”Schröpfen” ist in unserem Sprachgebrauch eher negativ besetzt. Dabei ist kaum ein Naturheilverfahren derart tief mit dem Menschen und seinen ureigenen Instinkten verwoben wie das Schröpfen. Man denke nur daran, was man instinktiv unternimmt, wenn man von einem Insekt gestochen wurde oder sich anderweitig verletzt hat. Man saugt gleich mit dem Mund eventuelle Gifte aus der Wunde. So ist es kaum verwunderlich, dass die Methode in verschiedenen alten Hochkulturen bekannt war. In der Chinesischen Medizin wurden beispielsweise Schröpfwerkzeuge aus Bambusrohr eingesetzt, um bestimmte Meridiane bzw. Zonen zu stimulieren.

Moderne Schröpfgläser sind meist aus Glas oder Acryl. Häufig findet man mittlerweile auch elastische Silikon - Schröpfglocken zum “cupping” (was einfach das englische Wort für schröpfen ist), die weniger Unterdruck erzeugen und für den Laien einfacher handhabbar sind.

All diesen Methoden gemeinsam ist:  Durch die Anwendung der unter Vakuum gesetzten Gläser wird eine Sogwirkung auf die Haut und das darunter liegende Gewebe ausgeübt.

Gleich zu Beginn der Behandlung rötet sich die Haut, die kleinsten Blutgefäße erweitern sich. Durch die erhöhte Durchblutung entsteht ein angenehmes Wärmegefühl, das einer meiner Patienten einmal sehr treffend als “weh-gut” bezeichnet hat.

Pflaumenblüten

Baunscheidtverfahren:  Diese Technik, die nach ihrem Erfinder benannt wurde, ist ein Verfahren zur Ableitung über die Haut.

Carl Baunscheidt, Mechaniker und durch falsche Ernährung an einem Gichtleiden erkrankt, entwickelte die Methode im 19. Jahrhundert durch eigene Beobachtung und Entdeckung. Als ihn an einem Sommertag Mücken in die Hand gestochen hatten und einige Tage später seine Gichtschmerzen verschwunden waren, erfand Baunscheidt ein Gerät, mit dem er diese Stiche nachahmen konnte. Zusätzlich entwickelte er ein hautreizendes Öl, um auch die Wirkung des von Mücken ausgeschiedenen Sekrets nachzuahmen, das die Schwellung und Pustelbildung verursacht hatte.

Ich verwende in meiner Praxis ein kleines sogenanntes Pflaumenblüten-Hämmerchen, das mit einem sterilen Einmalkopf versehen ist.

Die desinfizierte Haut wird mit dem Nadelgerät oberflächlich gestichelt - bevorzugt im Bereich der Wirbelsäule, je nach Beschwerdebild eventuell an Brustkorb, Armen oder Beinen. Danach wird die aufnahmebereite Haut mit einem dafür vorgesehenen Öl eingerieben. Nach Auftragen des Öls entsteht Juckreiz. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich an der behandelten Stelle kleine Quaddeln, gleichzeitig tritt ein Wärmegefühl auf.

Anwendungsgebiete:

Hoppla! Warum steht hier nichts? - Als Heilpraktikerin unterliege ich dem deutschen Heilmittelwerbegesetz (HWG). Für viele alternativmedizinische Verfahren sind bestimmte Aussagen über Wirkweise oder Anwendungsbereiche nicht oder nur sehr begrenzt zulässig, da keine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien vorliegt, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen. Darum bleibt dieser Unterpunkt leider leer.

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